Problematisch aus deutscher Sicht ist nicht nur die Lagerung der gefährlichen Waffen auf deutschem Territorium, sondern auch die Tatsache, dass deutsche Tornado-Piloten im Rahmen der NATO-Strategie der sogenannten „Nuklearen Teilhabe“ die Angriffe mit den Bomben fliegen müssten. Der Atom-Wissenschaftler Hans Kristensen vom „Nuclear Information Projects“ in Washington sagte dazu: „Mit den neuen Bomben verwischen die Grenzen zwischen taktischen und strategischen Atomwaffen.“ Auch an Standorten in der Türkei und in Italien wollen die USA laut Kristensen atomar nachrüsten.
Auch die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa zeigte sich besorgt: „Uns beunruhigt, dass Staaten, die eigentlich keine Atomwaffen besitzen, den Einsatz dieser Waffen üben, und zwar im Rahmen der Nato-Praxis der Nuklearen Teilhabe. Das ist eine Verletzung der Artikel 1 und 2 des Vertrages über die Nichtverbreitung von Atomwaffen.“
Innenpolitisch gab es in den letzten Jahren auch mehrere Bekundungen, dass man keine weiteren Atomwaffen der USA auf deutschem Boden lagern möchte. So hatte der Bundestag im März 2010 mit breiter Mehrheit beschlossen, dass die Bundesregierung sich „gegenüber den amerikanischen Verbündeten mit Nachdruck für den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland einsetzen“ solle. Auch die Vorgängerin der amtierenden Bundesregierung, die schwarz-gelbe Regierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag zugesagt, dass die Atomwaffen aus Büchel abgezogen werden sollen.
Der SPD-Verteidigungspolitiker Thomas Hitschler sagte, dass in den kommenden Jahren rund 120 Millionen Euro in den Bundeswehrstandort Büchel investiert werden sollen, um die Landebahn des Flughafens mit einem modernen Instrumentenflugsystem auszustatten.
Willy Wimmer, früherer Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium deutete nun an, worum es den USA eigentlich geht. Er sprach von neuen „Angriffsoptionen gegenüber der russischen Föderation“. Wimmer dazu weiter: „Das ist eine bewusste Provokation unserer russischen Nachbarn.“