„Die Partei muss nach außen deutlich machen, dass wir die rassistischen Äußerungen von Höcke nicht dulden können“, erklärte der AfD-Fraktionschef in Hamburg, Jörn Kruse. Er forderte einen „öffentlichen Aufruhr“. Es könne nicht sein, dass sich noch immer viele Funktionsträger „taktisch“ verhielten und nichts gegen Höckes verbale Verfehlungen verbringen. Selbst der Landesvorsitzende Brandenburgs, Alexander Gauland, „wäre gut beraten, sich von Höcke zu distanzieren, um Schaden von der Partei abzuwenden“, forderte Kruse. Höcke sei „Wiederholungstäter“ und offenbar beratungsresistent.
Auch dem bayerischen Landesvorsitzenden Petr Bystron ging die Rede Höckes zu weit: „Wenn er solche Sachen verbreiten will, muss er sich eine andere Plattform suchen.“ Höckes verbale Entgleisungen seien „keine Ausrutscher“, betonte er.
Der Bundesvorstand der Partei distanzierte sich ebenfalls vom Thüringer Landesvorsitzenden. Frauke Petry legte Höcke gar den Rücktritt von seinem Amt nahe. Sanktionen wurden aber zunächst nicht verhängt. Vor Petry hatte bereits der ehemalige Vorsitzende der AfD, Bernd Lucke, versucht Höcke aus der Partei auszuschließen, weil er dessen Positionen als zu weit rechts empfand.
Nachdem sich die Partei spaltete, wurde das Ausschlussverfahren gegen den thüringischen AfD-Politiker jedoch beigelegt.
Auslöser der Debatte war eine Rede Höckes im November, in der er von einem „lebensbejahenden afrikanischen Ausbreitungstyp“ sprach. „Solange wir bereit sind, diesen Bevölkerungsüberschuss aufzunehmen, wird sich am Reproduktionsverhalten der Afrikaner nichts ändern“, erklärte Höcke. Weiterhin kreiden ihm Teile der Partei an, dass er dem französischen Front National zum Wahlerfolg gratulierte.