Angesichts der Wahlergebnisse verlangte Seehofer erneut einen Kurswechsel in der Asylpolitik und forderte nationale Asyl-Obergrenzen und wirksame Grenzkontrollen. Er mahnte die CDU: „Wir sollten der Bevölkerung sagen, dass wir verstanden haben, und dass wir aus diesem Wahlergebnis auch Konsequenzen ziehen. Es kann nicht sein, dass nach so einem Wahlergebnis die Antwort für die Bevölkerung ist: Es geht alles so weiter wie es war.“
In der auftrumpfenden AfD sieht der bayerische Ministerpräsident eine „gewaltige Belastungsprobe und Herausforderung“ für die Union und hält die AfD keinesfalls für eine politische Eintagsfliege. Die AfD werde sicherlich politisch Bestand haben. Er warnte deshalb die Unionsparteien: „Das ist eine Frage, die an die Substanz der Union geht - und zwar von CDU und CSU.“ Trotz seiner massiven Kritik an Merkels unverdrossener „Willkommenspolitik“ antwortete Seehofer auf eine Journalistenfrage, ob Merkel noch die richtige Kanzlerin sei, gewohnt inkonsequent mit einem „Ja“.
Die Bundesregierung denkt trotz der Wahlklatsche von CDU und SPD nicht an eine asylpolitische Wende. Regierungssprecher Steffen Seibert betonte am Montag: „Die Bundesregierung verfolgt ihren flüchtlingspolitischen Kurs weiterhin mit aller Kraft im In- und Ausland.“