Meinungswirrwarr herrscht offensichtlich bei der AfD. Parteiintern mit dem Machtkampf zwischen Petry-Widersacher Jörg Meuthen und seiner Co-Vorsitzende Frauke Petry beschäftigt, schickt die AfD den Vize Alexander Gauland vor. Gauland äußert sich dahingehend: „Wir hätten die Briten gern in Europa, damit es etwas besser funktioniert.“, während Beatrix von Storch über das Ereignis vor „Freude geweint“ hat und der Thüringer Björn Höcke das Ereignis für einen „Freudentag für Europa“ hält.
So ist nun die Bundeskanzlerin Angela Merkel am Zuge, die mit Besonnenheit in einen emotionslosen Krisenkampfmodus geschaltet hat, wie in bisherigen Krisen bekanntermaßen von einem Krisengipfel zum anderen eilt und eine Antwort auf das Ereignis sucht. Die Bürger zu beruhigen, scheint ihr wichtig zu sein. Über den Atlantik lässt hingegen der frühere Chef der US-Notenbank Fed, Alan Greenspan, vermelden, dass „Griechenland richtig Ärger hat und nicht viel länger im Euro bleiben wird, unabhängig davon, was gerade passiert“. Mit Blick auf die Weltkonjunktur sei das Votum der Briten nur die „Spitze des Eisbergs“. Denn die globale „Konjunktur stecke in ernsten Schwierigkeiten“. Die Eurozone, so seine Vorhersage, scheitert. Sollte Greenspan Recht behalten, so werden noch weitere Schocks folgen. Der eine oder andere könnte dabei auf die Idee kommen, die Brexit Befürworter hätten sich vom Motto leiten lassen „lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“